10/01 Falsche Studienwahl

Die neueste 180seitige HIS-Studie zu den Ursachen des Studienabbruchs kann man auf einen Nenner bringen: „Denn sie wissen nicht was sie tun!“

70% aller Studienabbrecher geben zwar an, dass sie sich mindestens aufgrund eines Leistungsaspekts überfordert gefühlt haben, die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler sogar zu 83%, aber der wirkliche Grund ist die mangelnde Motivation. Das geben dann auch 62% an und meinen, dass sie das Interesse am Studienfach verloren haben. Unglaubliche 40% dieser Gruppe geben sogar an, wenig oder überhaupt nichts über die fachlichen Inhalte des Studienfachs gewusst zu haben! Logischerweise endet die Bachelorwelt für die Abbrecher bereits nach durchschnittlich 1,8 Semestern.

Schuld waren weder die Professoren noch die Hochschule oder das Bologna-Modell, schuld waren die Studenten: Denn sie wussten nicht was sie tun!

Aber wie konnte es soweit kommen? Ganz einfach! Sie konnten mit ihrer Freiheit nach der Schule nicht umgehen und hatten es versäumt, die Zügel ihres Lebens in die Hand zu nehmen. Vorlesungsverzeichnisse, Tage der offenen Tür, Studienberatung, Probevorlesungen, Gespräche mit Studenten und Absolventen, BIZ, all diese Informationen wurden nicht oder nur unzureichend genutzt. Dann saß der Student im Hörsaal und stellte mit Schrecken fest, dass er den falschen Film gewählt hatte. Das ist für die Meisten ein so großer Schock, dass sie sich den neuen Gegebenheiten nicht anpassen können und die Hochschule fluchtartig verlassen - sehr schade!

„Die Wahl der Tätigkeit“, sagte Cicero vor mehr als 2.000 Jahren, „ist die schwierigste aller Entscheidungen“, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Nur wer sich fragt, wofür er gern aufstehen würde wenn früh sein Wecker klingelt, worüber er mehr erfahren möchte, wo er gern dabei wäre, was ihn wirklich interessiert, der ist auf dem richtigen Weg und wird ein Studienfach finden, das auch wirklich zu ihm passt.

Eine erfolgreiche Studienwahl erkennt man daran, dass man es gar nicht erwarten kann bis endlich die Vorlesungen beginnen, da man genau weiß, dass man dort das erfährt, was einen interessiert.

HIS Studie, Dez. 2009: „Ursachen des Studienabbruchs in Bachelor- und in herkömmlichen Studiengängen“, Seiten 19, 24, 28, 31, 46, 51, 52, 62, 142

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