12/01 Bitte keine Eile!

Die steigende Lebenserwartung führt dazu, dass die junge Generation so viel Zeit hat wie niemals zuvor. Zusätzlich bewirkt die demografische Entwicklung, dass man auf den Nachwuchs brennend wartet, warum also die Eile?

Wir leben in einer schnellen Zeit, sind überall elektronisch zu erreichen, es wird erwartet dass wir sofort antworten, Bestellungen werden über Nacht geliefert und viele OPs werden sofort ambulant gemacht. Das ist alles wunderbar, wäre da nicht die Ansteckungsgefahr, so dass wir wie auf der Autobahn durch unser Leben rasen. Dabei könnten wir auch gemütlich die Landstraße nehmen und ab und zu einkehren.

„Aber dann kommen wir ja niemals an“, könnte man einwenden. Das hängt davon ab, welche Ziele wir haben und wie wir sie erreichen möchten. Wenn wir schnell ans Ziel kommen wollen, dann haben wir keine Zeit für die Landstraße und müssen die Autobahn nehmen. Das ist OK. Aber meistens erwartet uns am Ziel bereits die nächste Aufgabe mit der Folge, dass wir unser ganzes Leben auf der Autobahn verbringen ohne jemals eingekehrt zu sein.

Vielleicht sollten wir den Jahresanfang nutzen und uns an die ewigen Wahrheiten von Konfuzius erinnern: „Der Weg ist das Ziel“, hatte er gesagt, und seinen Weg zu finden, das ist die eigentliche Herausforderung, von Eile hat er nie gesprochen.

Carl Schroebler