12/04 Unsere Tochter tourt durch Neuseeland

Sich eine Auszeit nach dem Abi zu nehmen, das ist eine gute Idee, aber die Studien- oder Berufswahl ist damit nicht automatisch gelöst, ganz im Gegenteil. Hier sind besonders die Eltern gefordert.

„Unsere Tochter hat Australien bereist und ist jetzt in Neuseeland“, erzählte mir das sympathische Paar am Nachbartisch voller Stolz. Die Mutter fügte noch hinzu: „Danach möchte sie irgendwas im sozialen Bereich studieren“, und der Vater ergänzte: „Aber vielleicht auch Sport oder Ernährung.“

Das hörte sich alles sehr verschwommen an und nach einigen Fragen meinerseits war klar, dass die Eltern ihre Aufgabe nicht kannten. Dabei war ihnen die Problematik bewusst, denn dass viele Studenten nach kurzer Zeit ihr Studium abbrechen, war der Mutter durchaus bekannt.

Die Tochter ist am anderen Ende der Welt mit sich beschäftigt. Wenn sie im Juni zurück kommt, dann stehen sofort wichtige Entscheidungen an, diese müssen gründlich vorbereitet werden, und das ist Aufgabe der Eltern. Sie müssen Infomaterial sammeln und es der Tochter schicken. Dazu gehören Besuche auf Bildungsmessen, im BIZ und an Hochschulen. Die Eltern müssen eine Entscheidung aktiv vorbereiten, aber nichts dergleichen wurde getan, die Mutter meinte zu aller Verwirrung noch: „Aber vielleicht wird sie auch Lehrerin.“

Bei der Studien- oder Berufswahl haben die Eltern den größten Einfluss und ihre Aufgabe lautet: „Nicht belehren sondern helfen!“. Und das bedeutet Arbeit.

Carl Schroebler

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