12/09 Zügel in die Hand nehmen

Wer die Zügel seines Lebens nicht selbst in die Hand nimmt, kann auch die Richtung seines Lebens nicht selbst bestimmen! Leicht gesagt, wie die OECD-Bildungsstudie aufdeckt.

Grundsätzlich brauchen wir uns vor keinem Land zu verstecken und sind auf einem guten Weg zur Bildungsrepublik. Natürlich sind wir dort noch nicht angekommen, aber die Zahl der Schulabbrecher ist gesunken, die der Studienanfänger gestiegen und besonders die Zahl der Schüler mit Hochschulzulassung hat auf 49% eines Jahrgangs zugenommen.

Leider setzen viele Schüler mit Hochschulzulassung ihre Ausbildung nicht mit einem Studium sondern einer Lehre fort. Es ist fast so als ob man sich ein Kinoticket kauft, aber dann doch nicht ins Kino geht.

Die Gründe sind unterschiedlich. Da ist zum einen das riesige Angebot an anspruchsvollen Dualen Ausbildungen mit vielen Fortbildungsmöglichkeiten nach der Lehre, aber es ist vor allem der soziale Hintergrund der über Lehre oder Studium entscheidet. Je bildungsferner die Familie desto unwahrscheinlicher der Gang zur Hochschule, und daran hat sich leider überhaupt nichts geändert.

Da man sich seine Eltern nicht aussuchen kann, auf die Lehrer nicht zu hoffen braucht, denn die sind überfordert, bleibt einem nichts anderes übrig, als die Zügel seines Lebens selbst in die Hand zu nehmen. Nun ist ein abgeschlossenes Studium keine Eintrittskarte ins Glück, aber es öffnet Türen, und deshalb sollte man sich genau überlegen wohin man seinen Lebenswagen hinzügeln möchte.

Und was sagte noch Spinoza über Lebenszweck? „Das zu sein, was wir sind, und das zu werden was wir fähig sind zu werden, das ist der einzige Lebenszweck!“

OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2012"
© Carl Schroebler

Wir nutzen Cookies auf unserer Website um diese laufend für Sie zu verbessern. Mehr erfahren