15/01 Vorsicht Praktikum

Hotelfachfrau war ihr Traumberuf von früher Kindheit an. Dort absolvierte sie verschiedene Praktika und unterschrieb in ihrem Lieblingshotel einen Ausbildungsvertrag. Dennoch brach sie nach drei Monaten ab. Was lief schief?

Ein Praktikum gehört vor jede Studien- oder Berufswahl. Aber dort bekommt man nur eine Teilansicht dessen was einen erwartet, und das hängt von vielen Faktoren ab. Manchmal verwechselt man die gute Stimmung im Team mit den tatsächlichen Anforderungen des Berufs, vielleicht hat man sich in das chice Ambiente des Arbeitsplatzes mehr verliebt als in die Arbeit selbst, oder man ist vom späteren Auslandseinsatz begeistert, beziehungsweise findet den sicheren Arbeitsplatz gut.

Was immer die Gründe für eine Beruf- oder Studienwahl sind, die ganze Bandbreite dessen was auf einen zukommt, wird man vorher nicht kennen, auch nicht durch mehrere Praktika. Der Beruf des Lehrers ist dafür das beste Beispiel. Dessen Arbeitsalltag konnten wir täglich für 10 oder gar 12 Jahre beobachten, und dennoch entscheiden sich viele für diesen Beruf, ohne zu wissen, dass die Mehrheit aller Lehrer aus Krankheitsgründen vorzeitig das Handtuch wirft und die meisten bereits nach wenigen Berufsjahren völlig desillusioniert sind. Warum hat man das nicht gesehen? Dazu meint der Psychologe Christoph Hanckel: „Viele vollziehen den Perspektivenwechsel vom Schüler zum Lehrer viel zu spät!“

Dennoch sollte es keine Berufsentscheidung ohne Praktikum geben. Allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass ein Praktikum nur eines von vielen Mosaiksteinen ist und weitere Informationen notwendig sind.

© Carl Schroebler

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